Die unabhängige wissenschaftliche Studie hat mehrere Ziele: Einmal soll das Ausmaß des geschehenen Missbrauchs eingeschätzt werden. Dies ist jedoch nur im Hellfeld möglich, also bei Taten, die berichtet und beschrieben wurden.
Noch hilfreicher für dieZukunft der Prävention ist das Ziel herauszuarbeiten, welche strukturellen Bedingungen innerhalb der Institution Taten von sexualisierter Gewalt begünstigt und ermöglicht haben. Hinzu kommt die Frage, welche Bedingungen zu Situationen führten, in denen Taten nicht erkannt, benannt und gestoppt wurden, oder gar vertuscht. Es geht darum, Strukturen und systemische Zusammenhänge zu erkennen.
Denn Kirche muss mit der Tatsache umgehen, dass es sexualisierte Gewalt gab und wieder geben wird. Täter (und seltener Täterinnen) gehen heimlich vor, Taten sind häufig nicht oder schwer zu erkennen. Auch hierfür soll die Studie neue Erkenntnisse liefern, zur Verbesserung der in den Landeskirchen aufgebauten Maßnahmen für fachgerechte Prävention und Intervention.